Fastenzeit. Nur, dass es jetzt nicht vorrangig um Fleischverzicht geht, sondern um eine spezielle Art von Zucker: Soziale Kontakte. Wie Zucker versüßen sie Euer Leben, vermitteln ein gutes Lebensgefühl, ja, man kann süchtig nach ihnen werden, fast, ohne es zu merken. Ihr könnt jetzt gut erkennen, wie wichtig Euch Kontakte mit Menschen sind und wozu sie Euch dienen. Ihr möchtet Zustimmung, gehört und gesehen werden, Ablenkung, Beschäftigung, Meinungsaustausch und –abgleich, Bestätigung. Mancher fühlt sich um so wichtiger, je „gefragter“ er ist, mancher mag einfach die Stille des mit-sich-selber-Seins nicht …
Kontaktfasten sei Euer Motto. Bleibt bei Euch. Kommt mit Euch selber ins Gespräch. Sprecht mit der Natur oder noch besser: Schweigt. Lauscht und bewegt in Eurem Herzen. Wacht die Nächte durch und betet. Steht früh mit der Sonne auf und dankt. Atmet mit dem großen Weltatem. Möglicherweise spürt Ihr Euch in der Stille an vergangene Leben als Mönch/ Nonne/ Eremit(in) erinnert. Klausur ist die logischste Form des Kontakt-Fastens. Und Logik kann helfen!

Euer Bruder Tullian